Breitbandausbau: Erster Spatenstich für Cluster A
Der Ausbau des Breitbandnetzes in den Kommunen Burgstädt, Claußnitz, Hartmannsdorf, Königshain-Wiederau, Lunzenau, Mühlau und Taura kann beginnen.
Den symbolischen ersten Spatenstich gab es am 12. Juli an der Rochsburg in Lunzenau. Die Deutsche Glasfaser GmbH wird in den nächsten Jahren rund 567 Kilometer Glasfaserkabel verlegen. Dafür sind Tiefbauarbeiten auf einer Länge von 210 Kilometern nötig. Pro Woche sollen 1,5 Kilometer geschafft werden. Baubeginn wird im zweiten Halbjahr 2023 in Claußnitz sein und sich in Richtung Burgstädt über die weiteren fünf Kommunen erstrecken.
Zum Projekt gehören zirka 1313 unterversorgte Anschlüsse („weiße Flecken“), die so verschwinden. Zusätzlich entstehen im teilgeförderten Ausbau knapp 2000 Anschlüsse.
Da eine Förderung weitestgehend nur in Gebieten/Ortslagen erfolgt, in denen der eigenwirtschaftliche Ausbau weitestgehend unrentabel ist, kann der flächendeckende Breitbandausbau mit Förderung allein nicht erreicht werden. Den gewichtigeren Anteil sollen die Telekommunikationsunternehmen eigenwirtschaftlich erbringen. Daher ist es zu begrüßen, dass die Deutsche Glasfaser parallel zum Förderprojekt, Nachfragebündelungsprojekte für den eigenwirtschaftlichen Ausbau in mehreren Kommunen des Clusters sowie in der angrenzenden Stadt Penig gestartet hat. Diese sogenannten hybriden Projekte haben das Ziel des bau- und genehmigungstechnisch optimierten Ausbaus.
Im eigenwirtschaftlichen Ausbau erschließt die Deutsche Glasfaser außerdem Ortslagen im Gebiet der Stadt Penig.
Insgesamt können nach Abschluss der Nachfragebündelung insgesamt bis zu 5000 Anschlüsse zusätzlich erschlossen werden.
„Der Breitbandausbau im Landkreis ist das größte Infrastrukturprojekt, das es hier bisher gab. An vielen Stellen bauen wir bereits sichtbar mit vielen Partnern. Das sorgt natürlich an manchen Stellen auch für Behinderungen. Aber ich bitte um Verständnis und Geduld. Es ist für eine gute Sache. Eine zeitgemäße Dateninfrastruktur ermöglicht nicht nur erfolgreiches Arbeiten und Wirtschaften, Lehren und Lernen sowie Kommunikation und damit auch gesellschaftliche Teilhabe. Schnelles Internet darf es nicht nur in den großen Städten geben, sondern auch im ländlichen Raum“, so Landrat Dirk Neubauer.
„Ein gutes und leistungsfähiges Glasfasernetz wird heute vorausgesetzt. Von der Wirtschaft, um auch künftig wettbewerbsfähig bleiben zu können ebenso wie von den Bürgerinnen und Bürgern, damit sie an den vielen Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung teilhaben können“, ergänzt Staatssekretärin Ines Fröhlich, Beauftragte für Digitalisierung. „Digitalisierte Prozesse und Abläufe sparen Lebens- und Arbeitszeit. Zeit, die man sinnvoller und besser investieren kann. Deshalb fördern wir den Ausbau finanziell und treiben ihn dort weiter voran, wo der Markt kein Interesse am Ausbau hat. So stellt der Freistaat Sachsen knapp 64 Millionen Euro Fördergelder allein für die Projekte im Landkreis Mittelsachsen zur Verfügung. Mit dem heute hier beginnenden Ausbau kommt der Landkreis Mittelsachsen ebenso wie Sachsen seinem Ziel einer flächendeckenden Versorgung aller Bürgerinnen und Bürger mit gigabitfähigen Breitbandnetzen wieder einen guten Schritt näher.“
Die Projektsumme im geförderten Ausbau im Cluster A beläuft sich inklusive des Upgrades auf die grauen Flecken auf rund 23,4 Millionen Euro.
„Mit dem offiziellen Start des Tiefbaus wurde ein wichtiger Meilenstein für den Glasfaserausbau hier im Landkreis Mittelsachsen gesetzt. Wir freuen uns, die sehr gute Zusammenarbeit mit der Projektkoordination für den Breitbandausbau Mittelsachsen weiterzuführen und gemeinsam die Digitalisierung in der Region voran zu bringen“, so Sven Geiger, Bereichsleiter Programm Management bei Deutsche Glasfaser.
Künftigen Erweiterungen der Förderprojekte im Rahmen der Gigabitrichtlinie 2.0 sowie die Fortsetzung des Branchendialogs zur Etablierung weiterer eigenwirtschaftlicher Projekte steht die Deutsche Glasfaser GmbH aufgeschlossen gegenüber.
Auch die Beschäftigten der Rochsburg freuen sich, dass nun endlich bald schnelles Internet anliegen wird. „Das wird unsere alltägliche Arbeit vereinfachen. Denn selbst so ein historisches Gemäuer wie die Rochsburg ist zunehmend im Internet aktiv – nicht nur in Bezug auf Online-Marketing, Social Media und den neuen Online-Shop, sondern auch vermehrt im Hinblick auf online-basierte Anwendungen für unsere Gäste, wie zum Beispiel die neue Schlösserland Sachsen App und zukünftig geplantes freies WiFi“, so Schlossleiter Dr. Andreas Quermann.
Schloss Rochsburg wäre bedingt durch die Lage und notwendige bauliche Einschränkungen beispielsweise durch den Denkmalsschutz im eigenwirtschaftliche Ausbau nicht rentabel und ist daher ein Objekt in der Förderung.
Darüber hinaus wird der Landkreis für das Schloss einen Förderantrag für die Installation einen öffentlichen Hotspot/WIFI-Punkt für das Schloss und das gesamte Burggelände stellen. Wegen der derzeit schlechten Breitbandversorgung machte das bisher wenig Sinn.